Freitag, 23. August 2013

Bergqual und happy end

23. August ■ Borlänge - Ludvika (82 km)

70 HM hinauf, und das
nicht nur einmal
Früh haben wir noch mit dem Betreiber des Campingplatzes geplaudert. Dieser wird als Familienbetrieb geführt. Die Sommersaison ist sehr kurz. Das meiste Geld nimmt er mit Dauercampern oder gewerblichen Campern ein. Die Bahn lässt die Gleisbauarbeiter in Wohnwagen übernachten. 

Gestern abend änderten wir die Route so, dass wir nun in Richtung oder nach Göteborg fahren, um Julius zu treffen. Somit ist die Hauptrichtung ab jetzt Südwest.

Fahrt durch das Hinterland
Es ging zu Anfang einige Höhenmeter durch den Wald. Das Navi bezieht leider das Höhenprofil und Straßenqualität nicht in die Routenfindung ein. So haben wir zwar eine Fernstraße umgangen, dafür aber die Knie ordentlich strapaziert. Bei einer steileren und schottrigen Waldabfahrt ist Andi "geflogen" (nur vorn gebremst) :-(. Rechte Gesichtsseite ist etwas verkratzt und die leichten Kopf- und Nackenschmerzen sind morgen hoffentlich weg.
Ludvika ist nicht mehr weit

Und das Navi führte uns dann noch viele weitere Kilometer über unbefestigte Straße. Immer schön hoch und runter. Dafür haben wir Dörfer gesehen, die wir sonst nicht gesehen hätten ;-). Und man lernt den "sportlichen" BMW-Fahrer schätzen, der in einer riesigen Staub- und Gesteinswolke an einem vorbeirauscht und dabei Freude am Fahren (oder so ähnlich...) hat.

Auf dem Bahnradweg
Mittag gab es dann am Rande einer Ferienhaussiedlung, wo wir beschlossen, die Route zu ändern (ursprünglich wollten wir nach Grängesberg fahren). So ging es dann in die schöne Kleinstadt Ludvika am Rande des Sees Väsman. Als wir rasteten, kam ein Bewohner der Siedlung. Andi ging instinktiv in Abwehrhaltung, da man zu Hause in solchen Situationen meist angeraunzt oder vertrieben wird. So wie wir es bisher immer erlebten,  fragte er freundlich, wie es uns geht und bot an, Stühle zu holen. So kamen wir schnell ins Gespräch, er ist Rentner aus Ludvika und hat hier sein Sommerhaus. Und wir sollen doch bitte auf der linken Seeseite und nicht auf der rechten fahren.

Bahnradwegbeschilderung
Was wir auch taten, und so folgte 25 km Genussradeln vom Feinsten. Ein alter Bahndamm am See als Radweg führte uns bis in die Stadt (wenn wir noch sehr alt werden, gibt es so etwas vielleicht mal von Chemnitz nach Markersdorf, die ersten 10 km sind ja nach 10 Jahren schon fertig).

Nachdem der im Navi angezeigte Campingplatz geschlossen war, folgten wir der Straßenbeschilderung und fanden doch noch in Rafsnäs einen zweiten, auf dem wir wieder die einzigen Zelter sind.